Ursprung des Advents

Erstmals im 5. Jahrhundert wurde im Gebiet um Ravenna (Italien) Advent ansatzweise gefeiert. In Rom wurde von Papst Gregor dem Großen die Adventsliturgie erst im 6. Jahrhundert in ihren Grundzügen festgelegt. Er setzt erstmals die Zahl der 4 Adventsonntage fest. Die 4 Wochen sollen symbolisch auf die 4000 Jahre hinweisen, die die Menschheit nach kirchlicher Rechnung auf die Ankunft des Erlösers warten musste. Papst Pius der Fünfte schrieb dann endgültig die römische Adventsliturgie für die Kirche nieder.  

Die Adventszeit ist somit seit Gregor dem Großen die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Schon in der Niederschrift des Konzils von Saragossa im Jahre 380 wurden die frühchristlichen Gläubigen angehalten, sich während des Advents (lateinisch „die Ankunft") auf die Geburt Jesu Christi vorzubereiten. Damals richtete man sich jedoch noch nicht am 24. Dezember als dem Tag der Geburt des Heilands aus, sondern am 6. Januar, dem Tag der Erscheinung des Herrn.

Adventszeit

Die Adventzeit beginnt mit dem 1. Sonntag nach dem 26. November. und endet immer mit dem 24. Dezember – somit dauert sie 4 Sonntage.

Viele Bräuche während der Adventszeit zeugen von den mannigfaltigen Einflüssen, denen der Advent im Laufe der Zeit, durch regionale Eigenarten verstärkt, ausgesetzt war.

Für die Kinder ist die Adventszeit wichtig, denn in der gemütlichen, anheimelnden Atmosphäre der Familie entsteht die Vorfreude auf das Weihnachtsfest: Auch ein Erwachsener wird nie vergessen, wie er als Kind, heimlich mit roten Backen den Wunschzettel schrieb, wenn die Mutter zur Probe die ersten Plätzchen backte, den Schmuck des Weihnachtsbaums einer letzten Prüfung unterzog, oder die Weihnachtskarten schrieb.

Adventskranz

Der Adventskranz, ursprünglich mit 24 Kerzen bestückt, ist für uns in der heutigen Version mit 4 Kerzen (für jeden Adventsonntag eine Kerze) einer der beliebtesten Begleiter durch die Adventszeit.

Schon aus der Antike kennen wir den Kranz als Siegeszeichen. Der mit vier Kerzen geschmückte Adventskranz soll Symbol für den Kampf des Christen gegen das Dunkle des Lebens sein. Diese schöne Sitte ist ein sehr junger vorweihnachtlicher Brauch, der noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in vielen Familien unbekannt war. Der evangelische Theologe Johann Wichern benutzte am 1. Advent des Jahres 1838 kranzförmig aufgestellte bunte Wachskerzen zur Andacht.

Allmählich hat sich die Sitte des Adventskranzes dann von Norddeutschland weiter verbreitet. Dieser Brauch wurde auch von evangelischen Familien fortan sofort übernommen. Nach dem 1. Weltkrieg hat u. a. die Jugendbewegung dem Adventskranz zu seiner heutigen Verbreitung verholfen.

1925 hing zum ersten mal in einer katholischen Kirche in Köln ein mit 4 Kerzen bestückter Kranz. Seit 1930 dann auch in München. Dieser Brauch verbreitete sich bis heute weltweit.

Den Adventskranz sieht man in verschiedenen Versionen: Ein geschmückter Kranz aus Tannen, Weidenzweigen, Moos oder aus Kunststoff, Glas oder Metall. Auch eine große Wurzel wird in manchen Familien geschmückt und mit Kerzen versehen aufgestellt.

Adventskalender

Der erste, gedruckte Adventskalender erschien 1904 bei der Münchner Lithografischen Kunstanstalt. Die Idee dazu ist Gerhard Land, einem der Firmengründer, bzw. dessen Mutter, zu verdanken:

Der kleine Gerhard quälte sie ständig mit der Frage, wann denn nun endlich Weihnachten sei. Deshalb nahm sie kleine Schachteln, legte je ein Plätzchen hinein, versah sie mit Nummern und klebte sie auf einen Karton. Jeden Tag durfte Gerhard Lang ein Schächtelchen öffnen und das Plätzchen essen. ...