Jeden Morgen sitzt Minka - unsere Katze - vor der Haustür und möchte herein gelassen werden.

Ich öffne die Tür dann einen kleinen Spalt breit, und sie schlüpft blitzschnell ins Haus.
Nur einen Spalt breit deshalb, weil ich meistens zum Frühstück noch nicht angezogen bin

Manchmal zögert Minka allerdings und weiß nicht genau, was sie will.
So auch an jenem Morgen.

Sie blieb auf der Matte sitzen. Ich lockte sie herein, aber sie reagierte nicht. Vorsichtig versuchte ich, sie zu streicheln, aber sie wich zurück.

Nun komm schon rein, Minka, hatte ich sie versucht erneut zu locken. Ohne mich eines Blickes zu würdigen machte sie einen Buckel und drehte mir anschließend den Rücken zu.

Sie muss doch fressen, dachte ich mir und trat aus der Haustür, um sie zu packen.
Dummerweise war die Katze schneller, und ich griff ins Leere.

Ich machte noch einen weiteren Schritt auf sie zu, als es hinter mir knallte.
Erschrocken drehte ich mich um und sah die Bescherung.

Die Haustüre war zugeschlagen.
Da stand ich nun - im Bademantel - ohne Schlüssel - und die Katze hatte ich sowieso nicht erwischt.

Tja, nun war guter Rat teuer - was machen?

Zum Glück konnte ich schnell bei unseren Nachbarn unterschlüpfen, die dann den Schlüsseldienst verständigten

Ich ärgerte mich wahnsinnig, so blöd gewesen zu sein

© Helga Salfer