
In diesem alten
Bauernhaus lebte eine Cousine meiner Mutter - hier wohnten
wir.

Wir machten damals Urlaub auf dem Land in einem
klitzekleinen hessischen Dorf (Rosenthal) nahe der Universitätsstadt
Marburg /a. d. Lahn.
Blick auf Rosenthal und
die umliegenden Felder.

Es war ein idyllisches Fleckchen Erde und für uns Kinder
einfach herrlich.

Hier konnten wir das Landleben *im alten Stil* noch
hautnah miterleben, ob es das manuelle Melken der Kühe
war, die Geburt kleiner Ferkel, das Füttern der Hühner
im Hof oder das Thronen auf einem hohen Heuhaufen, der mit
dem Traktor in die Scheune gefahren wurde.
Aber nicht nur das ist mir in der besten Erinnerung
geblieben - nein - auch die Gerüche im Dorf.
Ja - es roch sicher nach Mist und Dung - doch nicht nur.
Morgens liefen wir in den Bäckerladen, um Brötchen für
das Frühstück zu holen. Welch ein herrlicher Duft kam
uns da schon meterweit entgegen. Und das Brot - oh ja -
das war so lecker, dass wir uns am Ende unserer Ferien
immer eines mit nach Hause genommen haben.
Im kleinen Dorfbach konnten wir ungehindert spielen und
wenn wir Durst hatten, tranken wir das klare Wasser mit
Begeisterung.
Wild wachsende Brombeeren und Himbeeren sammelten wir in
Taschentüchern, um sie später im Gras hockend genüsslich
zu verzehren.
Die Strasse stand uns auch beinahe uneingeschränkt zur
Verfügung. Autos gab es so gut wie keine in diesem
kleinen Örtchen.
Wir spielten mitten auf der Straße Ball, Federball oder
Seilspringen.
Langeweile war da nie aufgekommen.
© Helga Salfer
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